Zahlreiche Berichte in den Medien machen uns darauf aufmerksam, welche weitreichenden Folgen die Pandemie auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat(te).
Welche konkreten Folgen gibt es?
Antworten darauf findet man u. a. in der COPSY-Studie, die von Frau Prof. Dr. Ravens-Sieberer geleitet und von der Forschungsabteilung „Child Public Health“ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf durchgeführt wurde. Durch eine Onlinebefragung von über 1.000 Jugendlichem im Alter von 11-17 Jahren und Eltern von 7-17 Jährigen sollten die Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit ermittelt werden. Ebenso sollte dafür gesorgt werden, Strategien zu entwickeln, um die psychischen Folgen zu reduzieren. Die Studie wird mit der Befragung zum seelischen Wohlbefinden und Verhalten – kurz: BELLA-Studie – verglichen, welche zuvor Auskunft über psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen gab.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Lebensqualität im ersten wie auch im zweitem Durchgang der Studie enorm verschlechterten. Sorgen und Ängste der Jugendlichen hätten noch einmal deutlich zugenommen, auch depressive Verstimmungen und psychosomatische Beschwerden seien verstärkt zu beobachten. Insbesondere seien Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen.
Als Auslöser dieser psychischen Belastungen werden die Lockdown-Maßnahmen wie z.B. die Schulschließungen angeführt. Aus diesen Maßnahmen folgte ebenso die Zunahme an Konflikten im privaten Umfeld, auch die schulischen Leistungen verschlechterten sich. Kindern- und Jugendlichen fehlte die Alltagsroutine. Während dieser Zeit wirkte sich auch ein erhöhter Medienkonsum negativ auf viele Jugendliche aus.
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, weist darauf hin, dass ein weiterer belastender Faktor der starke Anstieg familiärer Spannungen und Konflikte während der Corona-Pandemie sei. Auch die häusliche Gewalt gegen Kinder habe in dieser Zeitspanne deutlich zugenommen.
Glücklicherweise verbesserte sich diese Lage, nachdem die Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen wieder öffneten, aber trotzdem stellt sich die Frage, wie z.B. in der Schule mit diesen psychischen Belastungen, die ja nach wie vor vorhanden sind, umgegangen werden soll.
Welche Möglichkeiten stehen zur Verfügung, um mit bestehenden Problemen umzugehen oder präventiv tätig zu werden? Wie kann es gelingen, dass das Ansprechen von psychischen Problemen aus der Tabu-Zone geholt wird?
Schließlich sollte es eine unserer Aufgaben sein, die Schule zu einem sicherem Ort zu machen, welcher Hilfe anbietet, wo sie gebraucht wird. Am SG können Schüler*innen sich an verschiedene Ansprechpersonen wenden. Jedoch stellt sich die Frage, wo sich weitere Hilfsangebote finden und wie man einen Therapieplatz bekommt.
Damit beschäftigen wir uns in dem Artikel „Hilfsangebote bei (psychischen) Problemen innerhalb und außerhalb des Schwalmgymnasiums“ ausführlicher.