Paul Luis Auer gewann 2023 den NASA-Wettbewerb am Schwalmgymnasium, wodurch er zur NASA nach Houston, Texas reisen durfte. Wir haben mit ihm über seine Erfahrung gesprochen:
Redaktion: Wie hat sich der Moment des Gewinns angefühlt?
Paul: Erst wurden alle Gewinner von Platz vier bis eins gesagt. Dann wusste ich, dass ich entweder Erster oder Zweiter bin. Ich war mir überhaupt nicht sicher vorher. Ich habe mich dann auf jeden Fall sehr gefreut, aber es tat mir auch für die anderen leid, weil die haben sich natürlich auch sehr viel Mühe gegeben und haben dann relativ wenig dafür bekommen. Sie haben zwar ein Geschenk bekommen, aber das ist natürlich nicht das Gleiche.
Redaktion: Was fasziniert dich am Weltraum besonders?
Paul: Ich würde sagen, dass es sehr viel gibt, wovon man noch nichts weiß. Dass es Dinge gibt, die viel größer sind als hier und alles so weit weg ist, dass man sich das gar nicht vorstellen kann. Und auch die Vorstellung, dass wir vielleicht irgendwann mal auf einem anderen Planeten leben können. Das finde ich auch sehr interessant. Generell interessiert mich Physik sehr, da liegt das nahe.
Redaktion: Gab es bei der NASA etwas, dass deine Sichtweise auf die Wissenschaft oder auch Technologie nachhaltig verändert hat?
Paul: Ich würde eigentlich nicht sagen, also die Leute waren alle sehr nett und aufgeschlossen, so wie ich immer das Gefühl habe bei Leuten, die sich mit Naturwissenschaften auseinandersetzen. Es hat mein positives Denken darüber bestätigt, würde ich sagen.
Redaktion: Für den Wettbewerb musstest du eine Arbeit schreiben. Worum ging es in der Arbeit und wie bist du auf das Thema gekommen?
Paul: Wir sollten eine Arbeit darüber schreiben, welche Probleme bei einer Reise zum Mars, einer bemannten Mission, auftreten könnten. Dabei sollten wir eins oder auch mehrere Probleme, auflisten und auch ein Lösungsvorschlag entwickeln. Ich habe mich dabei hauptsächlich auf die Auswirkungen kosmischer Strahlung auf die Astronauten konzentriert und wie man sie davor schützen kann. Dafür habe ich verschiedene Materialien vorgestellt, die man am Raumschiff oder Raumanzug anbringen könnte, um die Astronauten vor der Strahlung zu schützen. Außerdem die Gefahren dabei und warum das auf dem Mars anders ist als auf der Erde. Darauf bin ich gekommen, weil Catalina, aus dem Jahr davor, über ein ähnliches Thema geschrieben hat und darüber eine Präsentation gehalten hat. Aber ich habe auch recherchiert, welche Probleme auftreten können. Dabei ist mir das als Hauptproblem aufgefallen und ich fand das auch interessant. Deswegen habe ich mich dafür entschieden.
Redaktion: Was waren so Hürden beim Schreiben?
Paul: Also die größte Hürde ist, dass man bei der Recherche nicht so viele Informationen findet wie beispielsweise für eine Schulpräsentation. Mit dem Thema setzen sich nicht so viele Leute auseinander und dann sind das oft Leute, die professionell daran arbeiten und wissenschaftliche Papers veröffentlichen. Die sind dann für Leute gemacht, die sich sehr gut damit auskennen. Deswegen ist es erstmal schwer, da ein bisschen reinzukommen. Das war die größte Herausforderung würde ich sagen.
Redaktion: Wie hast du diese Hürde dann überwunden?
Paul: Ich würde sagen das kommt mit der Zeit, wenn man sich viel anguckt, sich Erklärvideos anschaut und sich damit auseinandersetzt.
Redaktion: Und dann bist du nach Houston geflogen. Was hast du da genau gemacht?
Paul: Ja, also erstmal sind wir angekommen und haben die anderen Schüler die teilgenommen haben getroffen. Dann hatten wir immer den Ablauf, dass wir morgens an die University of Houston-Clear Lake gefahren sind, wo wir in 5 Gruppen eingeteilt wurden und jede Gruppe an Aufgaben gearbeitet hat. In meiner Gruppe waren wir für die Finanzen und für die Planung zuständig, also zum Beispiel die Kommunikation beim Raketenstart. Wir haben immer von morgens um 8 Uhr ungefähr bis um 15 oder 16 Uhr, mit Pausen und Präsentation dazwischen, daran gearbeitet und das geplant. Am Ende haben wir dann eine Präsentation gemacht, die wir Leuten, die unter anderem bei der NASA arbeiten, vorgestellt haben. Die durften uns dann noch Fragen stellen. So hat jede Gruppe an ihrer Aufgabe gearbeitet, damit man am Ende sozusagen eine fertig geplante Marsmission hatte. Zwischendrin gab es immer wieder Präsentationen und auch andere Aktivitäten. Wir sind zum Beispiel ins Museum gegangen oder auf ein Fußballspiel und ins Baseballstadion.
Redaktion: Und du hast bei einer Gastfamilie gewohnt?
Paul: Ja, genau, mit einem anderen Schüler aus den USA zusammen.
Redaktion: Würdest du es weiterempfehlen, an dem Wettbewerb teilzunehmen?
Paul: Ja, auf jeden Fall. Also für jeden, der sich ein bisschen für Naturwissenschaften interessiert, ist das auf jeden Fall sehr interessant. Selbst wenn man sich nicht dafür interessiert, sind die anderen Sachen wahrscheinlich sehr schön, aber ich würde sagen man sollte schon etwas Interesse mitbringen, weil man auch Spaß am Arbeiten dort haben sollte. Aber es ist auf jeden Fall sehr schön und wirklich einzigartig. Wenn man das vor allem noch bezahlt bekommt und fast gar nichts ausgeben muss.
Redaktion: Was war Dein Highlight?
Paul: Ich würde sagen eine von den Aktivitäten, die wir gemacht haben. Also zum Beispiel im Baseball- oder Fußballstadion. Im Fußballstadion war ein Pokalspiel. Da durften wir auf den Platz gehen und ein Banner halten. Es waren nur nette Mitschüler da, es war immer schön etwas mit denen zu machen. Also das war schon das Schönste.
Redaktion: Vielen Dank für das Interview
Paul: Dankeschön
Alle Arbeiten des NASA-Wettbewerbs am Schwalmgymnasium sind auf der Homepage zu finden: https://www.schwalmgymnasium.de/bildungsangebot/wettbewerbe/nasa-wettbewerb.html