Auf den Spuren von Goethe und Schiller

Am Dienstag, den 18. Dezember 2018, begaben sich die Deutschkurse der Q1 mit dem Bus nach Weimar, um auf den Spuren von Goethe und Schiller den Flair der Weimarer Klassik hautnah mitzuerleben. Die Grundkurse traten ihre Heimreise bereits am Abend an, während der Leistungskurs von Herrn Friedrich in Weimar übernachtete.

Bereits früh am Morgen ging die Reise in die circa 200 km entfernte Kulturstadt los. Da es in Weimar, dem Zentrum der klassischen Literatur, viel zu sehen und zu erleben gibt, gingen wir gleich nach der Ankunft zum ersten Programmpunkt über. Wir besichtigten zunächst Goethes Wohnhaus, welches zentral im Stadtkern am sogenannten Frauenplan liegt. Dort konnte man miterleben, wie Goethe gelebt, gearbeitet und geforscht hat. Mithilfe von Audioguides wurde uns das Leben des bekannten Dichters nähergebracht. Anschließend folgte eine Führung durch die Goethe-Ausstellung.

Gestärkt wurde sich zur Mittagszeit auf dem Weihnachtsmarkt, der nicht nur leckeres Essen bot, sondern auch für einen vorweihnachtliche Stimmung sorgte.

Der zweite Programmpunkt an diesem Tag umfasste das Besichtigen des Weimar Hauses, welches den Besucherinnen und Besuchern einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Stadt ermöglichte. Das Besondere daran war, dass der Besucher verschiedene Kulissen durchlaufen musste, die die historischen Ereignisse der Stadt darstellten, und somit quasi als Spielfigur an einer Zeitreise teilnahm.

Anschließend erhielten wir eine umfangreiche Stadtführung durch Weimar, in der wir unter anderem am Schillerhaus, am Goethe-Schiller-Denkmal sowie am Park an der Ilm vorbeikamen.

Gegen Abend kehrten wir in ein Café ein, um uns aufzuwärmen und uns zu stärken. In gemütlicher Runde bei Waffeln und Tee lauschten wir einigen Kurzvorträgen ( z.B. über das Goethe-Schiller-Denkmal), welche wir zuvor vorbereitet hatten.

Nach einem ausgiebigen Bummel über den Weihnachtsmarkt trafen wir uns in einer Pizzeria und ließen den Abend gemeinsam ausklingen, bevor wir in unsere Jugendherberge zum Übernachten zurückkehrten.

Am nächsten Tag haben wir die ambivalente Geschichte Weimars mit dem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald kennengelernt, welches heute als Gedenkstätte Aufklärungsarbeit leisten und Erinnerungskultur betreiben soll. Dort wurde uns noch einmal bewusst, dass Weimar nicht nur prägend für unsere Kultur, sondern auch für unsere Geschichte war. Unfassbar kam es uns vor, wie nah (ca. 8 km) sich das Konzentrationslager zu Weimars unbeschwertem Kulturzentrum befindet. Nach der Führung wurde uns allen deutlich, dass das KZ ein Teil Weimars Geschichte ist und es wichtig ist, diese nicht zu vergessen, sondern sich der unbeschreiblichen Begebenheiten bewusst zu werden, der Opfer zu gedenken und alles Menschenmögliche daran zu setzen, dass sich so etwas in der Zukunft nicht wiederholt.

Nach dieser Besichtigung, die alle Schülerinnen und Schüler nachdenklich gestimmt hatte, folgte ein drastischer Atmosphärenwechsel. Zum Abschluss besichtigten wir die Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit ihrem berühmten Rokokosaal. Sie ist eine der ersten öffentlich zugänglichen Fürstenbibliotheken in Deutschland.

Mit vielen wertvollen Eindrücken, die weit über den Deutschunterricht hinausgingen, machten wir uns auf den Heimweg. Im Zug tauschten wir uns über unsere Eindrücke und Erfahrungen aus und es klang einstimmig heraus, dass sich der verlängerte Weimarbesuch gelohnt hat. Viele wären gerne noch länger in dem Städtchen geblieben, das seine Besucherinnen und Besucher mit seiner facettenreichen Kultur und Geschichte beeindruckt.

 

VON HANNA HIERONYMUS

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