Polenaustausch 2019 – Hallo Wrocław!

So schön wie der Aufenthalt unserer polnischen Freunde in Deutschland war, so schön war auch unsere gemeinsame Zeit in Polen. Unser Gegenbesuch fand vom 4. bis 10.Juni 2019 statt. Mit einem Kleinbus machten wir uns gegen Mittag des 4. Junis auf den Weg nach Wrocław (Breslau), wo wir schon von unseren Austauschschülerinnen und Austauschschülern am Abend erwartet wurden.

Am darauffolgenden Tag erkundeten wir die Stadt Breslau, in der unsere polnischen Freunde zur Schule gehen. Wir waren alle begeistert, wie schön Breslau ist und was die Stadt alles zu bieten hat. Mit einer Fotorallye begannen wir in Kleingruppen, erste Eindrücke der Stadt zu gewinnen, bevor wir danach eine ausführliche Stadtführung durch die Altstadt bekamen. Wie man auf den Bildern sehen kann, hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter: durchgehend sommerliche Temperaturen mit ganz viel Sonne. Den Abend verbrachten wir alle gemeinsam im Stadtpark.

Am Donnerstag stand zunächst die Besichtigung der Schule und anschließende Unterrichtsbesuche auf dem Programm. Wir wurden sehr herzlich von der Schulleitung begrüßt und lernten uns durch verschiedenste Integrationsspiele auch untereinander noch besser kennen. Gegen Mittag aßen wir Pierogi, was das polnische Gericht schlechthin sei. Dabei handelt es sich um Teigtaschen, die es zum einen mit traditioneller Kartoffel-Käse und zum anderen mit einer Fleischfüllung gab. Danach besuchten wir die Jahrhunderthalle und den Japanischen Garten. Durch Kurzvorträge der polnischen Schülerinnen und Schüler erhielten wir nähere Einblicke dahingehend, was diese Orte für eine Bedeutung für die Stadt Breslau haben. Die Jahrhunderthalle wurde zum Beispiel von dem Architekten Max Berg errichtet, der unter anderem auch an der Gestaltung der Schule unserer Austauschschülerinnen und Austauschschüler beteiligt war. Die Jahrhunderthalle zählt zu den Wahrzeichen der Stadt Breslau und gehört seit 2006 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Anschluss besuchten wir noch den Zoo der Stadt Breslau, der einer der größten in ganz Polen ist und vor allem durch sein Afrikarium-Ozeanarium bekannt ist.

Am Abend traf sich ein Großteil der Schülerinnen und Schüler am Strand der Oder, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Über das Wochenende fuhren wir gemeinsam nach Krakau, um uns dort vor allem mit der jüdischen Geschichte auseinanderzusetzen. Wir besichtigten das jüdische Viertel Kazimierz, die Remuh-Synagoge und die Schindlerfabrik, die uns allen ein Begriff war.

Gleich am Eingang des jüdischen Friedhofs befindet sich ein Denkmal zu Ehren der von Nationalsozialisten ermordeten jüdischen Familien in Krakau. Die Friedhofsmauer besteht aus zerstörten jüdischen Grabsteinen. Auf dem Friedhof liegen zahlreiche berühmte Mitglieder der jüdischen Gemeinde begraben, unter ihnen viele bekannte Künstler, Wissenschaftler, Rabbiner und Politiker.

Einige Teile des Films „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg wurden an Originalschauplätzen in Kazimierz gedreht, so auch die bekannte Szene unter der Treppe, unter der sich eine Jüdin vor der SS versteckte.

Am Samstag unternahmen wir eine ausgiebige Tour durch die Altstadt Krakaus. Wir kamen unter anderem am Wawel-Schloss, dem Marktplatz und der Marienkirche vorbei.

Gegen Nachmittag verließen wir die Stadt Krakau, um das Konzentrationslager Auschwitz zu besuchen, an dem sich heute eine Informations-und Gedenkstätte befindet. Zunächst erhielten wir eine Führung durch das Arbeitslager Auschwitz I. Danach fuhren wir zum Vernichtungslager Birkenau. Die Stimmung schwenkte schnell von heiter und fröhlich zu ernst und bedrückt um. Fest steht: Der Besuch des Konzentrationslagers hat uns alle sehr mitgenommen. Es wurde viel nachgedacht und wenig geredet. Gegen späten Abend kehrten wir mit Eindrücken nach Breslau zurück, die es erst einmal zu verarbeiten galt.

Den Sonntag verbrachten wir in unseren Gastfamilien. Am Abend stand die Abschlussfeier an, bei der viel geredet, gegrillt und getanzt wurde. Wir hatten einen schönen letzten Abend miteinander, bevor es am nächsten Tag nach einem Frühstück und einem Quiz in der Schule wieder hieß, Abschied zu nehmen. Auch bei diesem Abschied sind Tränen geflossen, vor allem von deutscher Seite, die so gerne noch ein paar Tage bei ihren polnischen Freunden im wunderschönen Breslau verbracht hätte.

Auch, wenn der Polenaustausch damit zu Ende ging, muss das nicht heißen, dass man sich nie wiedersieht. Eine kleine Gruppe traf sich erst vor kurzem in den Sommerferien mit ihren Austauschschülern in Berlin, um gemeinsam die Stadt zu besichtigen und Zeit miteinander zu verbringen. Man kann sehen, bei einem Austausch können wahre Freundschaften entstehen – oder auch Ehen, nicht wahr, Herr Dr. Sauerwald?

 

VON HANNA HIERONYMUS

 

 

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Abschließend möchten wir uns auch noch einmal bei allen bedanken, die diesen Austausch unterstützt haben. Wir sind sehr dankbar für all die schönen Erfahrungen, die wir im Rahmen dieses Projektes machen durften!

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