Herr Spenner im Interview zur Installation der digitalen Tafeln im Klinkerbau

Redaktion: Wann wurden die neuen Tafeln installiert?

Herr Spenner: Mitte November 2022.

Redaktion: Wie intensiv werden diese genutzt? 

Herr Spenner: Die Nutzung der digitalen Tafeln ist natürlich abhängig von der individuellen Affinität „zum Digitalen“ und auch geprägt von den nachhaltig bestehenden technischen Hürden, welche die verlässliche Arbeit mit den digitalen Tafeln aktuell noch erschweren. Zudem ist man auf funktionierendes WLAN angewiesen, was aktuell noch ein Problem darstellt.  Eine weitere Schwierigkeit ergibt sich durch die starke Abhängigkeit vom funktionierenden WLAN. Auch wenn die Lehrerinnen und Lehrer sicherer im Umgang mit den digitalen Tafeln wurden, liegt noch ein langer Weg vor uns, den zufriedenstellendsten und optimalen Zustand zu erreichen. Ich persönlich muss den einen oder anderen Wutanfall durchstehen.

Redaktion: Die analogen Tafeln sind also nun komplett weggefallen oder wie kann man sich die Situation vorstellen?

Herr Spenner: Analoge Tafeln sind dort weggefallen, wo sie durch digitale ersetzt worden sind. Ich persönlich habe für eine Kombilösung plädiert, die besonders in der Übergangsphase eine sinnvolle Lösung dargestellt hätte. Der Schwalm-Eder-Kreis hat sich jedoch gegen eine Kombilösung aus Kreidetafel und digitalem Active-Board in den Klassenräumen entschieden.

Redaktion: Wie kommen die Lehrerinnen und Lehrer mit diesem Schritt in die digitale Zukunft zurecht? Was bereitet Ihnen Schwierigkeiten?

Herr Spenner: Vergleichbar mit dem Distanzunterricht zu Coronazeiten gestaltet sich dies doch mit recht großen Unterschieden. Bei vielen Lehrkräften bestehen Unmut und Unsicherheit aufgrund der fehlenden Nutzbarkeit, bedingt durch technische Probleme. Wichtig ist jedoch in meinen Augen: Der Grad der Digitalisierung ist nicht das wichtigste, geschweige denn das einzige Kriterium für guten Unterricht. Die Lehrerinnen und Lehrer lehnen die digitalen Entwicklungsschritte keineswegs grundsätzlich ab. Meiner subjektiven Einschätzung zufolge droht jedoch an einigen Stellen der vermeintliche Fortschritt die alltägliche Unterrichtsqualität zu beeinträchtigen.

Redaktion: Ist die Nutzung des Internets möglich? Und welche Aspekte der digitalen Tafeln erachten Sie als gewinnbringend?

Herr Spenner: Solange das WLAN funktioniert, ist auch die Internetnutzung möglich. Darüber hinaus bieten die digitalen Tafeln eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Unterrichtsgestaltung. Auch kooperative Arbeitsformen sind möglich.

Redaktion: Wie schätzen Sie den Schulungsnachmittag zu den digitalen Tafeln, der für die Lehrkräfte angeboten wurde, ein? War dieser in Ihren Augen nachhaltig gewinnbringend?

Herr Spenner: Ich selbst war leider an dem Termin verhindert. Die Rückmeldungen waren meist verhalten positiv. Bei den Lehrerinnen und Lehrern herrschte Erleichterung darüber, dass die ärgerlichen Pannen auf technische Missstände und nicht etwa auf mangelnde eigene Fähigkeiten zurückzuführen sind. Auch die beiden Fortbildner, die den Schulungsnachmittag anboten, pflegten einen offenen Umgang mit den bestehenden technischen Pannen.

Redaktion: Welche Wünsche ergeben sich für Sie im Zusammenhang mit dieser digitalen Neuerung?

Herr Spenner: Eine verlässliche Nutzbarkeit der Geräte, dies ist ja aktuell auch schon in Arbeit – die Baustellen waren ja unüberhörbar. Darüber hinaus sollte eine dauerhafte Sicherstellung der Funktionsfähigkeit durch den Schulträger gewährleistet werden und diese Aufgaben nicht an engagierten Lehrern, wie zum Beispiel Herrn Pfeifer, hängenbleiben. Weiterhin wünsche ich mir eine intensive Auseinandersetzung mit der Frage, welchen Beitrag digitale Geräte zum Unterricht leisten sollten. Erst der Inhalt, dann die Frage, ob und wie das Gerät genutzt werden kann. Manchmal muss die Kiste auch einfach ausgeschaltet bleiben. Nicht nur der Stromrechnung und der Umwelt zuliebe.

Die Antworten von Herrn Spenner wurden zusammengefasst – Wir bedanken uns recht herzlich für das Interview!

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