Fleischkonsum, Klima und Umwelt

In diesem Artikel geht es um das Thema Fleischkonsum und seine Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Durch unseren Fleischkonsum werden nicht nur politische und gesellschaftliche Diskussionen ausgelöst, sondern auch die Auswirkungen auf Menschen, Tiere, Umwelt und Klima sind deutlich spürbar.

Der allgemeine Fleischkonsum stieg in den letzten Jahren deutlich an. Von den 1950er-Jahren bis heute hat sich der Fleischkonsum verdoppelt. Der Deutsche konsumiert durchschnittlich im Jahr knapp 60 kg Fleisch. In den reicheren Ländern der Erde erreicht der Fleischkonsum langsam ein stagnierendes Level, wohingegen in Schwellen- und Entwicklungsländern durch den zunehmenden Wohlstand auch Veränderungen in Lebensstil und Konsumgewohnheiten einen steigenden Fleischkonsum mit sich bringen. Während 2013 der weltweit durchschnittliche Fleischkonsum jährlich pro Kopf bei 43,2 kg lag, bildeten Indien mit 3,7 kg und Australien mit 116,2 kg die Extreme der Statistik.

Darüber hinaus bringt der Fleischkonsum einen hohen Flächenbedarf mit sich. 67% der landwirtschaftlichen Flächen wurde 2010 für den Futtermittelanbau genutzt, die weiteren 33% für pflanzliche Nahrungsmittel. Deutschland zum Beispiel gelingt es nicht mehr, den Futtermittelbedarf über Landwirtschaft im eigenen Land zu decken und muss daher Futtermittel importieren, zumeist Soja aus Südamerika. Soja dient als Kraftfutter und sorgt für ein schnelleres Wachstum, die direkte Verwendung als Nahrungsmittel für den Menschen wäre jedoch deutlich ressourcenschonender. Um den immer weiter steigenden Flächenbedarf realisieren zu können, wird besonders in Südamerika Amazonas-Regenwald gerodet, wodurch wir unseren größten Tropenwald zerstören und viel gespeichertes CO² in die Atmosphäre freisetzen.

Außerdem wird für den Fleischkonsum ein hoher Bedarf an Wasser festgehalten. 70% unseres Süßwasserverbrauches wird für den Futtermittelanbau und die Fleischproduktion verwendet. Ein Kilogramm Rindfleisch bezieht ca. 15.500 Liter Wasser, wohingegen ein Kilogramm Kartoffeln nur 250 Liter Wasser benötigt. Zudem ist die Qualität unseres Grundwassers gefährdet, denn in der Massentierhaltung eingesetzte Antibiotika können über Ausscheidungen und Gülle ins Grundwasser gelangen und die übermäßige Düngung der Felder mit Stickstoffdünger verschmutzt das Grundwasser mit Nitrat.

Hinsichtlich der ausgestoßenen Emissionen und Gase prägt der Fleischkonsum das Klima negativ. Methan wird von Rindern und Schafen ausgestoßen und entsteht darüber hinaus auch bei der Lagerung von Wirtschaftsdüngern. Besonders die Rinderhaltung trägt mit 70% zu den Emissionen in Deutschland bei. Das ausgestoßene Methan ist außerdem auf 100 Jahre ca. 25-mal schädlicher als Kohlendioxid. Auch Lachgas wird bei der mineralischen Stickstoffdüngung ausgeschüttet und ist sogar auf 100 Jahre 298-mal schädlicher als Kohlendioxid. Auch bei der Flächenumwandlung, z. B. bei der Rodung von Wäldern zur Nutzung für Futtermittelanbau, wird viel gespeichertes CO² in die Atmosphäre freigegeben.

Eine weitere Auswirkung unseres Fleischkonsums sind die Importe. Ein Großteil des Rindfleisches wird in Südamerika produziert und dann in Industrieregionen wie Europa oder Nordamerika transportiert. Die für den Transport überwiegend genutzten Verkehrsmittel sind Flugzeuge und Frachtschiffe, die gleichzeitig zu den umweltschädlichsten Transportarten zählen.

Der tägliche Fleischkonsum, ob Rind, Schwein oder Geflügel, wirkt sich also vielfältig auf unser Klima und unsere Umwelt aus. Neben der Tatsache, dass wir unsere Erde mit diesem imensen Ausmaß des Fleischkonsuns ausbeuten, verstärken wir auch die Auswirkungen des Klimawandels. Wieso also nicht über eine Reduzierung unseres Fleischkonsums nachdenken oder ressourcenschonend, regional und umweltschonend produzierte tierische Produkte verzehren?

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