Der Lions Youth Exchange vom 29. Juni bis 20. Juli 2019 zählt zu den wertvollsten Erfahrungen, die ich in meinem bisherigen Leben machen durfte. Während meiner Zeit in Midland, Texas, habe ich viele neue Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Durch den dreiwöchigen Aufenthalt in einer Gastfamilie habe ich das Leben und die Kultur Texas‘ hautnah miterleben können. Gemeinsam mit zwei weiteren Austauschschülerinnen habe ich viel erlebt und gesehen. Wir wurden von allen Menschen stets mit offenen Armen empfangen. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Midland, Texas, USA
In Midland dreht sich alles um Öl. Die Ölindustrie bietet viele verschiedene Arbeitsplätze und ist durch die unzähligen Tiefpumpen und „pumpjacks“ in der Umgebung stets präsent. Der Besuch einer solchen Tiefpumpe war einer der vielen Programmpunkte des Lions Youth Exchanges.
Midland hat momentan rund 200.000 Einwohner. Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass sich die Einwohnerzahl in den kommenden Jahren aufgrund der boomenden Ölindustrie nahezu verdoppeln wird.
Ein Sprichwort besagt, dass die Menschen in Texas wie Bäume sind, sprich tief mit ihrer Heimat verwurzelt, und das sind sie definitiv. Alle Menschen, die ich kennengelernt habe, waren sehr aufgeschlossen und freundlich. Im Supermarkt beispielsweise wird man von wildfremden Menschen gefragt, wie es einem geht. Hierbei handelt es sich jedoch nicht immer bloß um eine Floskel, sondern die Menschen interessieren sich tatsächlich für einander. Dies ist etwas, was ich seit meiner Rückkehr nach Deutschland ehrlich gesagt sehr vermisse.
Landschaftlich entspricht Texas durchaus dem Klischee von Western-Filmen: weite Landschaft und viele Farmen. Der Besuch einer solchen Ranch durfte selbstverständlich auch beim diesjährigen Lions Youth Exchange in Midland nicht fehlen.
Großes Glück hatten wir, dass wir während des Independence Days (Unabhängigkeitstag) am 4.Juli in den Vereinigten Staaten waren. Für die Amerikaner ist dieser Tag etwas ganz Besonderes und wird dementsprechend mit Feuerwerk und Paraden zelebriert. Die Stimmung vor Ort und das Gemeinschaftsgefühl waren einmalig und haben mich begeistert und sehr berührt.
Kultureller Austausch
Am Lions Youth Exchange in Texas nahmen neben mir noch zwei weitere Mädchen teil. Untergebracht waren wir nicht in einem Camp, sondern verbrachten die gesamten drei Wochen in Gastfamilien. Den überwiegenden Teil der Aktivitäten unternahmen wir jedoch gemeinsam. Hierbei konnte man viel über das Herkunftsland des jeweils anderen erfahren. Im Rahmen eines Potluck Dinners mit allen Lions aus der Umgebung hatten wir die Gelegenheit, ein traditionelles Gericht aus unserem Heimatland zu kochen. María aus Spanien machte Tortilla de Patata, Anita aus Italien servierte selbstgemachte Pasta und ich entschied mich für einen Kartoffelsalat.
Das Programm
Das Programm des Lions Youth Exchanges war unglaublich. Jeden Vormittag, jeden Nachmittag und jeden Abend stand etwas Neues und Aufregendes auf dem Programm. Sofort erkennbar war, mit wie viel Liebe und Mühe der Austausch vorbereitet wurde. Man kann beinahe sagen, dass wir innerhalb der drei Wochen nahezu ganz Texas, welches etwa doppelt so groß wie die Bundesrepublik Deutschland ist, gesehen haben. Tagesausflüge führten uns unter anderem nach New Mexico, um den Carlsbad-Caverns-Nationalpark anzuschauen, in die texanische Hauptstadt Austin, San Angelo, San Antonio, Fredericksburg, Lubbock und einige weitere mehr.
Darüber hinaus besuchten wir einige Universitäten und spannende Museen, wie das Presidential Museum in Odessa, das Science Spectrum Museum in Lubbock und das George W. Bush Childhood Home in Midland.
Während unseres dreiwöchigen Aufenthaltes spielten wir Tennis und Golf, besuchten ein Autokino und ein Baseballspiel. Wir besuchten ein Radiostudio, waren Eislaufen und schwammen mit Fischen und Schildkröten im Balmorhea Pool.
Das Programm war vielfältig, lehrreich und sehr gut organisiert. Es gab keinen Tag, an dem wir nichts erlebt, gesehen und sehr viel Spaß gehabt hätten.
Der Lions Club
Alle Mitglieder des Lions Clubs, die ich vor Ort kennenlernte, waren offen, interessiert, freundlich und großzügig. Sie waren es auch, die viele der Tagesausflüge mit uns unternahmen. Mich hat es sehr berührt, zu sehen, was diese Menschen für eine tolle Arbeit leisten. Ein gutes Beispiel dafür ist der Back to School Bash des Midland West Side Lions Clubs. Jedes Jahr zum Schulanfang stellt der Lions Club Kindern, deren Eltern es sich nicht leisten können, kostenlos Schulmaterialien zur Verfügung.
Im Rahmen des Lions Youth Exchanges besuchten wir unter anderem das Lions Camp in Kerrville, welches behinderten Kindern die Möglichkeit gibt, eine Woche lang all das zu machen, was sie sonst im Alltag nicht machen können (beispielsweise allein ins Wasser oder Klettern gehen zu können). An dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben sollte die Lions Eye Bank und das Texas Lions Eyeglass Recycling Center (TLERC). Beide tragen dazu bei, dass Menschen das „Geschenk des Sehens“ erhalten.
Fazit
Mein dreiwöchiger Aufenthalt in den USA verging wie im Flug. Ich habe wunderbare Menschen kennenlernen und wertvolle Erfahrungen machen dürfen.
Abschließend möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken, die den Lions Youth Exchange möglich gemacht haben. Die Menschen, Eindrücke und Erfahrungen, die ich in diesem Zusammenhang kennenlernen, sammeln und machen durfte, werde ich sicherlich mein Leben lang nicht vergessen.
Mein besonderer Dank gilt dem Lions Club Schwalmstadt, welcher es mir erst ermöglichte, an diesem Austausch teilzunehmen.
VON HANNA HIERONYMUS